In Großbritannien folgt, was auch in vielen, vielen anderen Nationen dieser Welt folgen wird. Dabei handelt es sich um eine ernüchternde Warnung seitens der Bank of England, welche die eigene Regierung eindringlich vor einer neuen Schuldenaufnahme warnt.
Richard Sharp, hochrangiges Mitglied der Bank of England, spricht nun unter Bezugnahme auf britische Medien aus, was die meisten bislang wohl dachten, sich jedoch nicht öffentlich zu sagen getraut hätten.
Sollte die britische Regierung weiter an den Staatsanleihemärkten aktiv sein, um sich dort neu zu verschulden, werde es, so Sharp, im Vereinten Königreich in absehbarer Zukunft zu einem Wirtschaftskollaps kommen, der den Ereignissen in Venezuela ähnlich sein wird, und in dessen Zuge die Ottonormalbürger des Landes verarmen werden.
Labour-Partei verspricht wachsende Staatausgaben
Diese unmissverständlichen Worte dürften insbesondere in Richtung des Vorsitzenden der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, gerichtet gewesen sein, der gegenüber seinen Parteianhängern jüngst das Versprechen auf wachsende Staatsausgaben abgegeben hatte, falls er ins Premierministeramt gewählt werden sollte.
Dass die Labour-Partei und Corbyn überhaupt nur davon träumen dürfen, Premierministerin May und die Konservativen aus der Regierung zu verdrängen, liegt wohl vordergründig an dem medial aufgeputschten Ausstiegshickhack zwischen der britischen Regierung und der Brüsseler EU.
Warnung gestaltet sich somit als Schützenhilfe für die Konservativen
Noch vor Monaten lagen Labour und Corbyn in der Wählergunst laut Umfragen nahezu chancenlos und weit abgeschlagen hinter den Konservativen und Premierministerin May. Die sich erwartungsgemäß als schwierig gestaltenden Brexit-Verhandlungen mit der EU wie auch die Kampagnen der den Brexit in der Heimat ablehnenden Fraktion haben gewiss einen Beitrag dazu geleistet, das Blatt zu wenden, und Labour mehr und mehr aufholen zu lassen.
Sharp scheint der konservativen Regierung Schützenhilfe zu leisten, darauf hinweisend, dass die Wirtschaft des Vereinten Königreichs unter aller Voraussicht nicht überleben wird, falls sich die in vergangenen Jahrzehnten zu beobachtende Verschuldungsorgie des Staates auch in der Zukunft fortsetzen sollte.
Im Fall von Richard Sharp handelt es sich immerhin um ein hochrangiges Mitglied des Finanzmarktstabilisierungsausschusses der Bank of England. Laut Sharp habe Großbritannien allein seit der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 zusätzliche Staatsschulden in Höhe von mehr als £1 Billion aufgenommen.
£1 Billion neue Schulden seit der letzten Krise – das kleinste Fünkchen könnte das Fass nun zum Überlaufen bringen
Wohin dieses Geld größtenteils geflossen ist, wissen wir alle. Der Löwenanteil ist in die Rettung von heimischen Banken wie RBS & Co. geflossen, die sich in einer wilden und in den Jahren vor Ausbruch der globalen Finanzkrise exerzierten Spekulationsorgie selbst in Schieflage gebracht hatten – und damit auch ihre Volkswirtschaften und Gesellschaften.
Sollte sich das Neuverschuldungsverhalten der britischen Regierung auch in der Zukunft fortsetzen, so Sharp, könnte jeder zusätzliche Betrag einen ökonomischen Kollaps auslösen, welcher ebenso schnell vonstattengehen könnte wie es nun in Venezuela der Fall ist.
Einlassungen über die Politik der Regierung seitens der Bank of England sind rar!
Auch die britische Times berichtete über die außergewöhnliche scharfe Warnung der Bank of England, und dies nur Tage, nachdem Großbritanniens Schatzkanzler Philip Hammond eine Steigerung der Staatsausgaben um £25 Milliarden mit Blick auf die Budgetvorlage für das kommende Fiskaljahr angekündigt hatte.
An den internationalen Finanzmärkten, welche die Regierungen im Angesicht der vorherrschenden und sich allein auf die Interessen von Bondhaltern ausrichtenden Rentier-Bedingungen an den Kapitalmärkten dazu zu zwingen versuchen, Einsparungen vorzunehmen und Austerität walten zu lassen, scheinen diese Pläne nicht gut angekommen zu sein.
Die Bank of England gibt höchst selten Kommentare zu den Aktivitäten und Plänen der britischen Regierung ab. Einerseits könnte es sich um einen lautstarken Weckruf in Richtung der Regierung handeln. Andererseits weisen Kommentatoren und Beobachter darauf hin, dass Jeremy Corbyn sich im Amt des Premierministers Großbritanniens als Katastrophe erweisen dürfte.
„Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“
Denn vielerorts wird Labour mittlerweile mit dem Manifest einer kommunistischen Partei in Verbindung gebracht. Zudem hatte Corbyn seinen potenziellen Wählern zuletzt zusätzliche Staatsausgaben in Höhe von £250 Milliarden in Aussicht gestellt.
In einer Rede vor Zuhörern des University College London warnte Sharp davor, dass Corbyns Staatsausgabepläne nicht nur närrisch, sondern darüber hinaus auch äußerst schlecht für die Wirtschaft des Vereinten Königreichs wären.
Jedem, der oder die über einen gesunden Menschenverstand verfügt, dürfte sich erschließen, dass kommunistische Wirtschaftsleitlinien lediglich zugunsten und die Taschen einer kleinen Elite in der Regierung arbeiten. Sharp ließ es sich nicht nehmen, auf diesen Umstand deutlich hinzuweisen. Hierzu Sharp in seiner Rede wörtlich:
„Eine überaus hoch verschuldete Regierung verfügt über verminderte Kapazitäten und Ressourcen, um auf eine neue Krise zu reagieren. Wir können keineswegs ausschließen, dass es in der Zukunft nicht zu weiteren Schocks kommen wird. Gleichzeitig sprechen Beweise dafür, dass es sich im Fall von Kapazitäten in der Fiskalpolitik um vitale, nationale Ressourcen handelt, um solchen Schocks zu begegnen und entgegen zu wirken. Im Umkehrschluss resultiert eine Minimierung der fiskalpolitischen Kapazitäten also in einer weitaus härter zu garantierenden Finanzmarktstabilität.“
Die amerikanische Großbank Morgan Stanley goss zuletzt Öl ins Feuer dieser Debatte. In ihrem Finanzmarktausblick 2018 warnte die Bank davor, dass „die politische Situation im Vereinten Königreich mindestens so brisant ist wie der Brexit, da das Risiko einer politischen Machtübernahme durch eine Labour-Regierung nicht von der Hand zu weisen ist, was zu einer potenziell radikalen Zeitenwende in den wirtschaftspolitischen Entscheidungen U.K.s führen könnte.
Wir wissen, wer die Verlierer sein werden…
Es braucht hier abschließend gewiss nicht im Detail darauf hingewiesen zu werden, dass ein Kollaps der britischen Wirtschaft weltweite Auswirkungen nach sich ziehen würde. Die wahren Verlierer in diesem politischen Spiel horrender Ausgabesteigerungen und sich immer mehr in Tyrannen verkehrende Regierungen werden die Ottonormalbürger, die in U.K. und aller Welt leben und arbeiten, sein.
Wir haben erstmals aus dem Munde eines hochrangigen Zentralbankmitglieds vernommen, dass der Lebensstandard der einfachen Bürger – vergleichbar mit der aktuellen Situation in Venezuela – durch die Falllucke gehen würde, falls eine potenziell ins Amts kommende Labour-Regierung erneut Multimilliarden Pfund an neuen Schulden aufnehmen sollte.
Dieser Beitrag basiert auf einer zusammenfassenden Darstellung eines Berichtesauf der Seite SHTFplan.com zu aktuellen Geschehnissen in Großbritannien.
Kommentare
Ob jetzt höhere Staatsausgaben generell schlecht sind? Oft wurde in Deutschland über die Schwarze Null und fehlende Investitionen geschimpft. In der Griechenland Kriese wurde die Austeritätspolitik ebenfalls von verschiedensten Institutionen kritisiert.
Auch ist nicht erwähnt worein Corbyn investieren will.
Im Artikel hier fehlt mir irgendwie der eine Schritt zurück der das ganze etwas ins Verhältnis setzt.
Soll GB in die Kriese hinein sparen, um so dann Handlungsfähiger zu sein? Also die "Kapazitäten in der Fiskalpolitik" zu nutzen um wiederum die "Finanzmarktstabilität" zu garantieren? Heißt das um die Banken in der nächsten Kriese wieder retten zu können?
Würde mich über eine Analyse der Aussagen im Artikel von seiten des cashkurs Teams sehr freuen.
Kind Regards Bernhard
Warum sparen? In Portugal wurde entgegen der Vorgabe der Eurogruppe nicht gespart, sondern richtig gehandelt. Portugal zahlt seine Schulden zurück und kommt wieder auf die Beine. Darüber hört man in den Medien kaum etwas.
szpaul
Da sieht man auch kein Problem, dass das Geld weg ist und nutzlos Verzockt wurde.
Wenn man jetzt aber nochmal 0,25 Tsd Mrd. aufnehmen will, um zu investieren ist das Kommunismus? Womöglich der Untergang des Abendlandes? Und das schlimmste die ärmsten der Armen müssen es mit ihren Steuergeldern finanzieren.
Wie gemein!
Nur gut, dass die verzockten 1.000Mrd. nicht von diesen armen gebeutelten Steuerzahlern getragen werden müssen.
Bitte erläutern sie doch Mal warum die 250pfunde schwerer wiegen, als die 1.000pfunde zuvor? Ich glaubte bisher diese Problem wäre mathematisch leicht zu lösen. Auch, aber sicher nicht nur, weil das Pfund doch seither eine ganze Ecke leichter geworden ist.
Dazu fällt mir deshalb nur noch ein "Seelig die Armen im Geiste!"
1. Corbyn ist ein gefährlicher kommunist der ja nicht ins amt darf
2. Ja keinen Staatsausgaben zur unterstützung heimischer wirtschaft und kleinverdiener, denn dieses Geld wird dringend für kommende bailouts der hochfinanz gebraucht.
Hoch lebe die neoliberale schizophrenie!
"An den internationalen Finanzmärkten, welche die Regierungen im Angesicht der vorherrschenden und sich allein auf die Interessen von Bondhaltern ausrichtenden Rentier-Bedingungen an den Kapitalmärkten dazu zu zwingen versuchen, Einsparungen vorzunehmen und Austerität walten zu lassen, scheinen diese Pläne nicht gut angekommen zu sein."
Hieraus geht es doch glasklar hervor: Kommt der nächste Crash, muss in den öffentichen Kassen laut Sharp noch genug vorhanden sein, um die Krisenverursacher abermals zu "retten". Tja, die Welt, in der wir leben, nicht? Schweigende Zustimmung der Bevölkerung ist auch eine Zustimmung. Auch wenn diese m.E. größenteils auf Angst, Überforderung und vor allem Ignoranz basiert...
Herzliche Grüße,
R.B.
Ich halte diesen Artikel ist für enorm schwach. Was kann man hier herauslesen?
Was macht England vergleichbar mit Venezuela, sodaß ein ähnliches Szenario zu erwarten ist? Welche Zahlen stehen hinter den Ländern (BiP etc.) Ist das ladiglich ein politischer Schachzug? Usw! Ich kann hier nichts herauslesen, tut mir leid.
Da fehlt mir Recherche bzw. sind das keine Wirtschaftsfacts. Das ist nur irgendwas, was gelesen wurde und hier abgedruckt steht.
Übrigens, den Artikel über die Modernisierungen von Immobilien fand ich auch recht flach.
Mit besten Grüßen
I. Worbs